Für die ganz Geduldigen unter euch
kommt nun tatsächlich mal wieder ein Eintrag hier.
Seit Februar ist natürlich einiges
passiert.
Vor allem der März war sehr
ereignisreich.
Nachdem meine Eltern in der letzten
Februar Woche mit mir in Trujillo waren und auch mal meine Arbeit
hier kennengelernt haben, haben wir uns erst einmal wieder getrennt.
Ich hatte nämlich zusammen mit den
anderen Volis und auch einigen Volontären die mit anderen
Organisationen aus Deutschland hier sind ein Zwischenseminar. Dieses
fand auf einem Gelände am Rande des Dschungels statt.
Es war dort unglaublich schön und
ruhig. Einfach auch ein richtiger Kontrast zu den Großstätten Lima
und Trujillo.
Nach diesem Seminar, das mir wirklich
sehr gut gefallen und auch gut getan hat, hatte ich dann 3 Wochen
lang Urlaub.
Dieser Urlaub war zumindest der
abwechslungsreichste und außergewöhnlichste und ich denke auch der
coolste Urlaub meines Lebens.
Peru ist wirklich ein unglaublich
schönes und vielfältiges Land.
Aber der Reihe nach:
Nach dem Seminar traf ich mich zuerst
einmal mit meinen Eltern in Lima wieder.
Wir verbrachten drei Tage (unter
anderem meinen Geburtstag, was sehr schön war) dort. Wir besuchten
die Familie aus Independencia, bei der ich für vier Tage gewohnt
hatte und gingen auch mit meiner limenischen Gastfamilie essen.
Außerdem zeigte ich ihnen natürlich den Y und einige sehenswerten
Orte in Lima.
An einem Nachmittag besuchten wir auch
das Programm von crecemos felices. Es war auch sehr schön die Kinder
von dort mal wieder zu sehen.
Von Lima aus fuhren wir dann weiter
nach Ica, oder besser gesagt in die Huacachina. Das ist eine Oase
mitten in der Wüste.
Dort machten wir eine Tour mit einem
Strand-Buggy über die Dünen. Zu dieser gehörte auch, dass man mit
Sandboards die Dünen runter fahren konnte. Das war zwar kein
richtiger Ersatz fürs Snowboarden, aber es war trotzdem ziemlich
cool.
Am nächsten Tag machten wir dann eine
Bootstour bei den Islas Ballestas. Das sind Inseln, auf denen man
sehr viele Tiere (Seelöwen, Pinguine, Pelikane, …) bestaunen kann.
Am Abend dieses Tages fuhren wir dann
weiter in den Süden nach Arequipa.
In der zweitgrößten Stadt Perus, die
wirklich sehr schön ist, verbrachten wir einen Tag.
Am Morgen des darauffolgenden Tages
wurden wir schon um 3 Uhr morgens von einem Bus aus unserem Hostel
abgeholt. Wir machten nämlich eine dreitägige Wandertour durch das
Colca Canyon.
Das Colca Canyon war für mich
landschaftlich die beeindruckendste Gegend, in der ich in Peru war.
Vielleicht liegt es auch daran, dass es meine erste Begegnung mit den
gigantischen Bergen und der Natur der Anden war, aber auf jeden Fall
hat es mich sehr fasziniert.
Die Tour auf der wir gewandert sind war
auch unglaublich abwechslungsreich. Fast nach jeder Kurve hatte man
wieder einen ganz anderen Blick.
Insgesamt war die Wanderung für mich
aber auch ein Training für das was danach kam.
Nachdem wir aus dem Canyon zurück nach
Arequipa kamen musste ich mich nämlich von meinen Eltern
verabschieden und traf mich mit Lena, Jonas, Marvin und Christopher.
Zusammen bestiegen wir am
darauffolgenden Tag den Chachani, ein Vulkan, der etwas mehr als 6000
Meter hoch ist.
Wir wurden mit einem Auto auf ungefähr
4.900m hochgefahren. Von dort aus wanderten wir am ersten Tag nur ca.
2 Stunden lang und übernachteten dann in Zelten auf etwa 5.200
Metern Höhe. Mitten in der Nacht liefen wir dann los und kamen nach
einem ungefähr achtstündigen Lauf durch die Dunkelheit am Gipfel
an.
Es war definitiv nicht die
entspannteste Wanderung die ich in meinem Leben gemacht habe. Als ich
am Gipfel ankam konnte ich mich auch nicht wirklich freuen, da ich
einfach zu kaputt war. Aber es war auf jeden Fall eine richtig coole
Erfahrung.
Leider holte ich mir auf dem Berg auch
den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens. In den Tagen danach wurde
meine Haut zuerst knallrot, dann immer dunkler und dann schälte sie
sich einmal komplett.
Nachdem wir vom Chachani wieder zurück
nach Arequipa kamen trafen wir uns mit Jana und Judith und fuhren
gemeinsam nach Copa Cabana – in Bolivien, nicht in Rio de Janeiro
:).
Das ist eine Stadt am Titikakasee. Von
dort aus fuhren wir dann mit dem Boot auch auf die Isla del Sol (dt.
Insel der Sonne) auf der wir eine Nacht verbrachten.
Der Titikakasee und vor allem auch die
Isla del Sol sind unglaublich schön. Leider konnte ich die Zeit
nicht so sehr genießen, da die Insel, wie ihr Name schon sagt, eine
sehr starke Sonneneinstrahlung hat, weshalb ich mich, mit meinem
verbrannten Gesicht, tagsüber nicht wirklich im Freien aufhalten
konnte.
Ich lief aber auch einmal abends über
die wirklich schöne Insel und außerdem war es auch einfach eine
schöne und entspannte Zeit mit den anderen Volis.
Von Copacabana fuhren wir dann weiter
nach Cusco. Dort trennten wir uns erneut und Judith, Jana, Jonas und
ich machten uns direkt nach der Ankunft weiter auf den Weg nach Machu
Picchu.
Für diejenigen, denen das nichts sagt:
Machu Picchu ist eine Inka-Stadt, zu den 7 neuen Weltwunder gehört.
Die Hinfahrt dort hin war schon ein
kleines Abenteuer. Da wir nicht den teuren Zug zahlen wollten, fuhren
wir zuerst mit einem Taxi gut vier Stunden auf einer Strecke, die
natürlich mit vielen Kurven erst einmal von 1100 Metern auf gut 4000
Meter rauf und dann wieder runter ging und am Ende eigentlich keine
Straße mehr, sondern ein Weg, über den unter anderem kleine Flüsse
gingen, war.
Von der Stelle, an der uns der
Taxifahrer dann absetzte mussten wir laut den peruanischen Angaben
noch zwischen 25 Minuten und 2 Stunden laufen.
Dementsprechend hatten wir unser Gepäck
auch nicht sonderlich wandertauglich gepackt (Ich hatte zum Beispiel
eine Plastiktüte dabei).
Nach einiger Zeit stellte sich jedoch
heraus, dass der Weg doch etwas länger ist und wir kamen nach knapp
vier Stunden im stockdunklen in Aguas Calientes (der Stadt am Fuß
von Machu Picchu) an.
Der Tag danach in Machu Picchu war
ziemlich cool.
Die Stätte ist einfach sehr
beeindruckend und auch die Stimmung bei uns war super.
Nach dem Besuch in Machu Picchu
verbrachten wir noch 4 sehr entspannte Tage in Cusco, bevor es dann
wieder nach Hause ging.
Als Marvin und ich in Trujillo ankamen
hatten wir aber nur eine Besprechung und dann, aufgrund von Ostern,
noch einmal 5 Tage lang frei.
So entschlossen wir uns kurzerhand noch
einmal weg zu fahren und noch Huaraz zu besuchen.
Huaraz ist die Region der höchsten
Berge Perus und gilt als Paradies für Wanderer.
Wir verbrachten dort vier richtig coole
Tage und besuchten unter anderem zwei türkisfarbene Lagunen und
einen Gletscher. Insgesamt ist die Landschaft und die Aussicht dort
einfach gigantisch.
Wärend der Zeit in Huaraz wurde mir
auch noch einmal neu und sehr eindrucksvoll die peruanische
Gastfreundschaft aufgezeigt.
Wir wohnten dort nämlich bei einer
Familie, die meine Eltern, als diese in Huaraz gewesen waren
kennengelernt hatte. Sie hatten damals gesagt, dass ich, wenn ich mal
nach Huaraz komme, unbedingt bei ihnen wohnen sollte, und so konnten
Marvin und ich ohne weiteres während der Zeit in der wir dort waren
bei ihnen bleiben.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts
haben wir dann noch Kaiserschmarren für sie gemacht.
Auch wenn es vielleicht so wirkt, habe
ich natürlich auch nicht nur Urlaub gemacht und dann nach Huaraz
auch mal wieder gearbeitet.
Unsere Arbeit ist jetzt schon ziemlich
anders, als während des Sommerprogramms.
Da die Kinder und Jugendlichen jetzt in
die Schule gehen, ist der größte Teil unserer Arbeit sie bei den
Hausaufgaben zu unterstützen.
Englisch Unterricht geben wir weiterhin
und da nun endlich Cajóns angeschafft wurden, gebe ich jetzt auch
einen Cajón Kurs. Gleichzeitig bietet Marvin (wie auch schon im
Sommer) Gitarrenunterricht an.
Samstags machen wir außerdem zusammen
mit Julissa, der Psychologin der ACJ, eine Gruppe, die vom Prinzip
her quasi identisch mit der, bei der ich in Independencia gearbeitet
habe, ist.
Wir sind dort vor allem für den
christlichen Teil verantwortlich.
Leider findet diese Gruppe, da samstags
recht oft Sonderaktionen stattfinden, nicht sehr regelmäßig statt.
So jetzt steht zumindest mal nicht mehr
Februar da wenn man diese Seite besucht und es gibt auch ein paar
neuere Informationen auf ihr zu lesen.
Viele Grüße